Weihrauch
Wissenswertes über Weihrauch
Bei Weihrauch handelt es sich um das Harz des so genannten Weihrauchbaumes. Durch kleine Einschnitte in die Baumrinde wird dieser gewonnen. In milchiger Form tritt das Harz dann zunächst aus der Rinde aus. Durch das Trocknen an der Luft erhärtet es sich zu gelb-bräunliche Klumpen. Die Weihrauchklümpchen sind fast geruchlos. Beim Verbrennen entsteht der typische Dampf und der Duft. Dieser Dampf beziehungsweise Rauch wird häufig als Weihrauch bezeichnet.
Die Herkunft von Weihrauch
Der Weihrauchbaum (lateinisch Boswellia) wächst nur auf sehr trockenen Böden und wird bis zu 7 Meter hoch. Er gehört zu der Gruppe der Balsambaumgewächse. Unterschiedliche Arten des Weihrauchbaumes finden sich im Osten Afrikas (lateinisch Boswellia carteri), dem Süden der arabischen Halbinsel (lateinisch Boswellia sacra) und Indien (lateinisch Boswellia serrata). In der Antike und der frühen Neuzeit war Weihrauch ein ähnlich kostbares Gut wie Gold. Grund dafür waren die vergleichsweise komplizierte Gewinnung und die für damalige Verhältnisse langen Handelswege, auf denen der Weihrauch geliefert wurde. Es ist also nicht verwunderlich, dass Weihrauch in der biblischen Überlieferung neben Gold und Myrrhe als eines der Geschenke für des frisch geborene Jesuskind genannt wird
Bei Entzündungen
Dass Weihrauch bei Entzündungen eingesetzt werden kann, wussten schon die alten Ägypter. Der Grund dafür: Die im Weihrauch enthaltenen Boswellia-Säuren können entzündungshemmend wirken. Sie bekämpfen die so genannte 5-Lipoxygenase, ein Enzym, das maßgeblich an der Entzündungsbildung beteiligt sein kann. Entzündungen können äußerlich auftreten, in Form von kleineren Wunden und Verletzungen. In diesem Fall empfiehlt sich eine äußere Anwendung, zum Beispiel mit einer Weihrauch-Salbe. Verletzungen treten aber häufig auch innerlich auf, an Gelenken, Knochen oder Schleimhäuten. Auch hier weisen verschiedene Studien eine Wirkung von Weihrauch nach. Bei schwerwiegenderen Entzündungen oder wenn nach mehreren Tagen eine Besserung durch die Behandlung mit Weihrauch ausbleibt, sollte jedoch in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Da Entzündungsherde häufig die Ursache für die unterschiedlichsten Erkrankungen sind, kann die entzündungshemmende Wirkung auch in Bezug auf viele andere Anwendungsbereiche eine Rolle spielen.
Weihrauch bei Gelenkschmerzen
Gelenkschmerzen kennt fast jeder. Besonders anfällig sind die Knie, die Füße und Schultern. Es gibt verschiedene Ursachen für Gelenkprobleme. Tabakkonsum, falsche Ernährung, ein Mangel an Bewegung, aber auch genetische Veranlagung oder das Alter können Gelenkprobleme hervorrufen. In den meisten Fällen kann eine Abnutzung der Gelenke Ursache für die Probleme sein. Diese Abnutzungserscheinung ist unter der Bezeichnung Arthrose bekannt. Abnutzungen können bei Überlastung der Gelenke, zum Beispiel bei übermäßigem Sport oder falscher Belastung, auftreten. Neben der entzündungshemmenden Wirkung von Weihrauch kann es auch schmerzstillende Kräfte besitzen. So kann es bei der Arthrose eingesetzt werden, auch wenn die Ursache durch Weihrauch nicht bekämpft werden kann. Im Gegensatz zu Medikamenten wie Aspirin oder Ibuprofen, die meist als Schmerzstiller bei Arthrose eingesetzt werden, können bei der Behandlung mit Weihrauch jedoch nur sehr selten Nebenwirkungen auftreten. In wenigen Fällen kann es bei der inneren Anwendung mit Weihrauchkapseln kurzzeitig zu Magenbeschwerden kommen. Neben der Arthrose ist die Arthritis eine weit verbreitete Gelenkproblematik. Die Schmerzen, die bei einer Arthritis entstehen, sind auf eine akute Entzündung im Gelenk zurückzuführen. Hier kann Weihrauch aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung wahre Wunder bewirken. Im Gegensatz zu einfachen Schmerzmitteln kann es nicht nur das Problem bekämpfen, sondern die Ursache direkt angehen. Die Entzündung kann abgeschwächt und der Schmerz dadurch gelindert werden. Auch hier gilt jedoch: Eine Behandlung mit Weihrauch kann keine professionelle medizinische Beratung ersetzen. Langwierige oder immer wieder auftretende Schmerzen sollten in jedem Fall in Absprache mit einem Arzt behandelt werden.
Bei Darmerkrankungen
Darmbeschwerden sind ein weit verbreitetes Problem. Bauchkrämpfe, Blähungen oder Verdauungsprobleme sind eine Folge, durch die der Alltag und allgemein die Lebensqualität stark beeinträchtigt wird. Die Gründe hierfür können unterschiedlicher Natur sein: Falsche Ernährung, Stress, übermäßiger Alkohol- oder Tabakkonsum. Da die klassische Schulmedizin hier nur in stark begrenztem Maß Hilfe leisten kann, greifen viele Betroffene auf alternative Methoden zurück. Eine Behandlung mit Weihrauch kann auch hier eine Möglichkeit darstellen. Zahlreiche Studien belegen eine positive Wirkung von Weihrauch auf den Verdauungstrakt. Der Grund dafür ist einfach: In vielen Fällen sind Darmbeschwerden auf kleine Entzündungen im Darm zurückzuführen. Wie bei äußeren Entzündungen kann Weihrauch sich auch hier positiv auf den Heilungsprozess auswirken. Weihrauch kann die Beschwerden zwar lindern, ersetzt jedoch keine ausgewogene und gesunde Ernährung. Diese ist und bleibt die Basis einer guten Verdauung.
Bei Atemwegserkrankungen
Die positive Wirkung von Weihrauch auf die Atemwege ist schon lange bekannt. Bereits antike Ärzte wie Hippokrates wussten darum. Atemwegserkrankungen wie Asthma lassen sich größtenteils auf eine chronische Entzündung der Atemwege zurückführen. Hier kann der Wirkstoff Boswelliasäure wie bei anderen Entzündungen auch Abhilfe schaffen. Bei Atemwegserkrankungen empfiehlt sich die Inhalation von Weihrauchdampf. Dafür können Räucherstäbchen oder aber Weihrauchöl in einer Duftlampe verwendet werden. Es wurden sowohl in den USA als auch in Europa bereits Studien durchgeführt, die die positive Auswirkung von Weihrauch auf Asthmapatienten zeigten. Dennoch gilt die tatsächliche Wirksamkeit von Weihrauch auch hier noch nicht als medizinisch gesichert.
Bei Multipler Sklerose
Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. MS lässt sich auf eine Fehlregulierung des Immunsystems zurückführen. Je nach den befallenen Nerven kann MS zu Sehstörungen, Schwindel, Zittern, Müdigkeit oder sogar Lähmungen führen. Bislang lässt sich die Multiple Sklerose mit Medikamenten zwar eindämmen, jedoch nicht vollständig heilen. Einzelne Studien deuten darauf hin, dass die im Weihrauch enthaltenen Boswelliasäuren die Bildung entzündungsfördernder Zellen verhindern und so den Krankheitsverlauf von MS aufhalten oder verlangsamen können. Es gibt auf dem Markt selbstverständlich konventionelle Medikamente, die eine ähnliche Wirkung versprechen. Die Behandlung kann jedoch in den meisten Fällen von starken Nebenwirkungen begleitet werden. Weitere Studien der Wirksamkeit von Weihrauch auf Patienten mit MS sind geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Behandlung auf der Basis von Weihrauch jedoch noch nicht möglich.
Bei Krebs
Ähnlich wie bei Multipler Sklerose gibt es Studien, die auf eine Wirksamkeit von Weihrauch bei Krebserkrankungen hinweisen. Schon seit mehreren Jahrzehnten wird die Wirkung von Weihrauch auf Tumorzellen erforscht, insbesondere bei Patienten mit Hirntumoren. Wie bei Multipler Sklerose gilt jedoch auch hier: Es gibt keine gesicherten Angaben zu der Wirksamkeit der Boswelliasäuren auf Tumorzellen. Eine Therapie ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verantworten.