Ginkgo Biloba
Welche Heilkraft steckt in Ginkgo?
Es gibt diverse Untersuchungen zur möglichen Heilwirkung von Ginkgo biloba bei verschiedenen Gesundheitsproblemen, allerdings keine abschließende Beurteilung. Es gibt aber Hinweise, dass sich Inhaltsstoffe dieser Pflanze positiv auf die Durchblutung in Armen und Beinen (periphere Durchblutung) sowie im Gehirn (zerebrale Durchblutung) auswirken können.
Durchblutungsstörungen im Gehirn
Ein spezieller Extrakt (Ginkgo-biloba-Extrakt EgB761) ist hierzulande zugelassen zur Linderung der Beschwerden, die sich durch hirnorganisch bedingte Leistungseinbußen bei demenziellen Syndromen (Demenzen) ergeben.
Zu diesen Beschwerden zählen:
- Gedächtnisschwäche.
- Konzentrationsstörungen.
- Kopfschmerzen.
- Stimmungslabilität mit Ängstlichkeit.
Außerdem wird die Heilpflanze unterstützend in der Behandlung von Ohrgeräuschen (Tinnitus) und Schwindel (Vertigo) angewendet, wenn diese auf Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Rückbildungsvorgängen beruhen.
Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, auch "Schaufensterkrankheit" oder „Raucherbein“ genannt) kann der Ginkgo-Extrakt ebenfalls die Behandlung unterstützen: Er kann bei regelmäßiger Einnahme die schmerzfreie Gehstrecke der Betroffenen verlängern. Dazu wird das pflanzliche Präparat in Kombination mit physikalisch-therapeutischen Maßnahmen, insbesondere Gehtraining, eingesetzt.
Wie wird Ginkgo angewendet?
Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel können pulverisierte Ginkgoblätter etwa bei schweren Beinen, kalten Händen und Füßen im Zusammenhang mit leichten Durchblutungsstörungen angewendet werden. Voraussetzung: Der Arzt hat eine ernsthafte Erkrankung als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen. Um eine Wirkung zu gewährleisten, wird allerdings die Anwendung von Ginkgo-Fertigpräparaten empfohlen. Sie enthalten einen speziellen Trockenextrakt aus den Blättern der Heilpflanze. Wie Sie diese Präparate genau anwenden und dosieren, entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage oder erfahren Sie vom Arzt oder Apotheker. Von Ginkgo-Tee wird dringend abgeraten: Die wirksame Dosis an Inhaltsstoffen kann durch die Tee-Zubereitung aus den Blättern der Heilpflanze nicht erreicht werden. Zudem sind die im freien (Internet-) Handel erhältlichen Tees häufig nicht kontrolliert und können deshalb auch schädliche Substanzen aus den Blättern (Ginkgolsäuren und Ginkgotoxine) enthalten.
Wissenswertes über Ginkgo
Der 30 bis 40 Meter hohe Ginkgo biloba-Baum hat sein Aussehen seit Millionen Jahren kaum verändert und wird daher auch „lebendes Fossil“ genannt. Er ist der einzige noch lebende Vertreter der sogenannten Ginkgoatae, einer Untergruppe der Nacktsamer (Gymnospermen). Der Baum ist zweihäusig, das heißt, es gibt rein männliche und rein weibliche Exemplare dieses Baumes. Seine Blätter sind lang gestielt und zweilappig mit gabeliger Nervatur. Weil er sehr dekorativ und zudem äußerst widerstandsfähig gegenüber Luftverschmutzung ist, wird der Ginkgo oft als Zierbaum in Städten weltweit angepflanzt. Seine eigentliche Heimat ist aber Ostasien; dort kommt der Ginkgo mittlerweile aber nicht mehr wild vor.