Hyaluronsäure


So wirkt Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Mehrfachzucker (Polysaccharid), genauer gesagt ein Glykosaminoglykan, das durch körpereigene Enzyme aus einzelnen Bausteinen zu einem komplexen Gebilde zusammengefügt wird. Aufgrund seiner räumlichen Struktur kann es Wasser binden und so zur Stabilität und reibungsfreien Mechanik der Gelenke beitragen. Im Bereich der Haut kann die Hyaluronsäure für die natürliche Elastizität und Straffheit des Bindegewebes sorgen. Im Alter geht ihr natürlicher Anteil im Körper zurück. Der Verlust kann durch bestimmte Präparate künstlich ersetzt werden.

Wann wird Hyaluronsäure eingesetzt?
Hyaluronsäure wird vor allem zur Behandlung von Arthrose (Gelenkverschleiß) in der orthopädischen Medizin eingesetzt. Seit Mitte der 80er Jahre bieten viele Mediziner zudem eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure an. Darüber hinaus werden Injektionen mit dem Wirkstoff auch zur Brust- oder Lippenvergrößerung eingesetzt.
Der Wirkstoff wird in zahlreichen Darreichungsformen angeboten: Es gibt Hyaluronsäure-Spritzen, Hyaluronsäure-Ampullen, Hyaluronsäure-Creme, Hyaluronsäure-Gel, Hyaluronsäure-Augentropfen und Hyaluronsäure-Kapseln. Als Injektion wird der Wirkstoff in erster Linie zur direkten Behandlung von Arthrose verwendet. Bei der sogenannten Viskosupplementation wird der Wirkstoff vom Arzt direkt in die Zwischenräume der Gelenke gespritzt. Da Hyaluronsäure natürlicher Bestandteil der Gelenkschmiere (Synovia) ist, kann auf diese Weise die Beweglichkeit des Gelenks unterstützt werden. Die verschiedenen Präparate, die auf dem Markt sind, unterscheiden sich in der Anzahl der notwendigen Injektionen. Eine lokale Behandlung mit dem Wirkstoff kann auch die Funktion der Nasenschleimhaut unterstützen - viele der handelsüblichen Nasensprays enthalten heute Hyaluronsäure, was einer Austrocknung der Nasenschleimhaut vorbeugen kann. In gleicher Weise werden Hyaluronsäure-Augentropfen vor allem zur Behandlung von trockenen Augen eingesetzt. Es bildet sich dabei ein dünner, wasserbindender Film über dem Auge, welcher die Augen länger feucht halten kann als natürliche oder künstliche Tränenflüssigkeit.

Seit wann ist Hyaluronsäure bekannt?
Hyaluronsäure wurde das erste Mal 1934 von Karl Meyer und John Palmer chemisch isoliert. Die erste Generation von Hyaluronsäure-Präparaten wurde 1981 auf den Markt gebracht. Die verwendete Hyaluronsäure stammt hierbei noch aus tierischen Quellen. Seit dem Jahr 1997 sind Präparate auf dem Markt, bei denen der Wirkstoff fermentativ mithilfe von Bakterien gewonnen wird. Dadurch wurde das Risiko für Nebenwirkungen aufgrund des allergenen Potentials eventueller Reste von tierischem Eiweiß erheblich reduziert. Auch in der Kosmetikindustrie wird vermehrt Hyaluronsäure eingesetzt. Hierbei werden aber meist nur kleine Fragmente verwendet, da diese geringfügig besser in die Haut aufgenommen werden, was den Effekt einer Creme steigern soll.