Ernährung nach den 4 Elementen

Feuer, Erde, Wasser, Luft: Mit der Vier-Elemente-Küche lebt lange vergessenes, heimisches Wissen neu auf.

Die Philosophie der Vier-Elemente-Küche basiert auf der Tatsache, dass je nach Temperament bestimmte Nahrungsmittel besser oder schlechter zum einen oder anderen Menschen "passen"! So sollte ein Hitzkopf, der leicht und schnell die Nerven verliert, lieber auf hitzige Nahrungsmittel – etwa scharfe Gewürze – verzichten.

Warum? Noch mehr Hitze durch Essen und Trinken zuführen stachelt sein explosives Wesen noch mehr an, ihm platzt noch schneller der Kragen. Bei näherer Betrachtung klingt das auch für Laien logisch.

Und hier setzt die Ernährung nach den vier Elementen an: Ungleichgewichte erkennen und wieder in Harmonie bringen. Der große Vorteil liegt in der Vorbeugung. Jeder Mensch kann durch bestimmte Lebensmittel seine eigene Konstitution stärken. Es ist ähnlich wie in den traditionellen Heilweisen anderer Länder: Unseren Nahrungsmitteln werden verschiedene Eigenschaften zugeordnet, die uns, individuell eingesetzt, besonders gut tun. Wobei alle vier Elemente bei jedem Menschen mehr oder weniger stark vertreten sind.

Die Wurzeln dieser Lehre reichen weit zurück – bis zu den alten Griechen vor Christi Geburt: Der berühmteste Arzt der Antike, Hippokrates übernahm die aus dem alten Ägypten stammende Vier-Elemente-Lehre. Er unterteilte die Temperamente wie folgt:

Luft-Typ: der Sanguiniker und intellektuelle Optimist
  • Merkmale: rosige Wangen, feuchte Augen, freundlich, fröhlich, extrovertiert, umtriebig, genießerisch, optimistisch, heiter, ein guter Freund, schwebt einen Meter über dem Boden, Essen spielt wenig Rolle für ihn, wichtiger ist Konversation dabei und die Freunde
  • Lebensmittel, die diesem Typ gut tun: Hirse, Mangold, Roggen, Brombeere
  • Kräuter, die diesem Typ gut tun: Eibisch, Erdrauch, Königskerze, Rose, Schachtelhalm, Süßholz
  • Neigt zu entzündlichen Erkrankungen, besonders der Nieren, des Herzens, der Gelenke, des Blinddarms, Scharlach

Feuer-Typ: der Choleriker und energiegeladene Willensmensch
  • Merkmale: hitzig, athletisch, Haut ist trocken und rau, Augen trocken, immer heiß, friert nie, gefühlsbetont, offen, zornig, wütend, nicht nachtragend, gesellig, kontaktfreudig, dominant, empfindliche Verdauung, neigt zu Säurebildung, isst viel und gerne
  • Generelle Empfehlung: viel trinken, am besten Wasser, nicht rauchen, kühlen
  • Lebensmittel, die diesem Typ gut tun: Dinkel, Gurke, Kichererbse
  • Kräuter, die diesem Typ gut tun: Baldrian, Hopfen, Huflattich, Koriander, Ringelblume
  • Neigt zu hohem Blutdruck, Gallenleiden, trockenen Entzündungen (z.B. Gelenke), Gicht, Rheuma, Steinleiden

Wasser-Typ: der Phlegmatiker und weiche Gefühlsmensch
  • Merkmale: blasse Wangen, Schleim, Übergewicht, kalte Hände, fettige Haut, feuchte Augen, Gelassenheit, beständig, ruhig, starker Wille, Kompromissbereitschaft, kann gut zuhören, diplomatisch, Familiensinn, schläft gerne, hat Freude am Essen  
  • Lebensmittel, die diesem Typ gut tun: Amaranth, Hafer
  • Kräuter, die diesem Typ gut tun: Petersilie, Anis, Kümmel, Brennnessel, Kamille, Pfefferminze, Rosmarin, Holunder, Lavendel, Quendel
  • Neigt zu Herzschwäche, Wassereinlagerungen, Rhinitis, unregelmäßiger Verdauung

Erd-Typ: der Melancholiker und schwere Tatmensch
  • Merkmale: hager, trockene bis schuppige Haut, trockene Augen, kälteempfindlich, introvertiert, ruhig, kälteempfindlich, ehrgeizig, wenig Durchsetzungsvermögen, verlässlich, hochkonzentriert, kreativ, empfindliche Verdauung, mag traditionelle Hausmannskost, Essen ist aber nicht vordergründig wichtig für ihn
  • Generelle Empfehlung: viel trinken, bevorzugt wärmende Getränke
  • Lebensmittel, die diesem Typ gut tun: Karotte, Pastinake, Sellerie, Spargel
  • Kräuter, die diesem Typ gut tun: Fenchel, Nelke, Ingwer, Johanniskraut, Kardamon, Melisse, Schlüsselblume
  • Neigt zu Verdauungsbeschwerden, trockener, schuppiger Haut


Ja zu heimischen Speisen und Getränken

Generell sollten regionale Lebensmittel bei Speisen und Getränken immer die erste Wahl sein. Heimisches Gemüse, passt am besten zu uns, unser Körper kann alle Inhaltsstoffe viel leichter aufspalten, auswerten und verdauen. Im Gegensatz zu importierten Früchten aus Amerika und Asien, die meistens unreif geerntet werden. Nach der Vier-Elemente-Lehre sind daher schwerer verdaulich oder verträglich (z.B. Orange, Mangos etc.). Auch regionale, traditionelle Zubereitungen sind oft für die meisten Menschen verträglicher als „neue“ Kreationen mit Wasabi & Co.
Und Lebensmittel wie etwa Honig aus der Umgebung liefern regionale Pollen zur natürlichen „Hyposensibilisierung“. Oft verstecken sich in der regionalen, bodenständigen Küche sinnvolle Kombinationen, die auch gut verdaubar sind.



Harmonisierende Ernährung für die verschiedenen Temperamente